In der vergangenen Woche gab es starke Schwankungen bei den europäischen Gaspreisen. Am Dienstag, den 14. Juni, schoss der Erdgaspreis aufgrund von Sorgen um die Versorgung aus Norwegen in die Höhe. Die Produktion in drei großen norwegischen Gasfeldern und Anlagen steht still. Dies ist der dritte Preissprung innerhalb von acht Tagen.
Der norwegische Netzbetreiber Gassco gab bekannt, dass die geplanten Wartungsarbeiten an diesen Gasanlagen länger dauern werden als erwartet. Außerdem hat der Verlust von russischem Gas dazu geführt, dass Norwegen zu einem wichtigen Lieferanten für westeuropäische Länder geworden ist.
Zu Beginn des Handelstages lag der Preis für eine Megawattstunde Gas an der Amsterdamer Gasbörse bei 28 Euro. Aufgrund der oben erwähnten Bedenken schoss der Preis jedoch im Laufe des Tages auf 35 Euro und damit um 15 % nach oben.
Gleichzeitig üben sowohl das heiße Wetter, das durch den Einsatz von Klimaanlagen zu einem höheren Energieverbrauch führt, als auch die gestiegene Nachfrage nach Flüssigerdgas (LNG) in China zusätzlichen Druck auf die Gaspreise aus. Letzte Woche wurde viel LNG nach China verschifft, da dort mehr bezahlt wird.
Trotz dieser jüngsten Erhöhungen sind die Gaspreise aber immer noch deutlich niedriger als im letzten Jahr. Damals kostete eine Megawattstunde lange Zeit mehr als 100 Euro und kurzzeitig sogar mehr als 300 Euro.
Am Montag, den 12. Juni, sanken die Gaspreise leicht und schienen damit die größten Schwankungen der Woche zu beenden. Händler verweisen auf die steigende Nachfrage nach Strom aufgrund des warmen Wetters, stellen aber auch fest, dass die europäischen Gasvorräte gut gefüllt sind, was ein Gegengewicht zum Preis darstellt.
An der Amsterdamer Gasbörse fiel der Preis für eine Megawattstunde Gas um mehr als 8 Prozent auf unter 30 Euro. Auch wenn die Sorge um eine mögliche Gasknappheit im Winter anhält, wird erwartet, dass die europäischen Länder mit gut gefüllten Gasvorräten in den Winter gehen werden.