Die Gaspreise in Europa sind drastisch gefallen, und zum ersten Mal seit dem Sommer 2021 liegt der Preis unter 30 Euro pro Megawattstunde. Diese anhaltende Tendenz kann zu einer signifikanten Reduzierung der Energiekosten für Haushalte führen.
Am Freitagmorgen sank der Preis kurzzeitig auf 29,83 Euro. Noch vor eineinhalb Jahren war Gas zuletzt so günstig. Damals stiegen die Preise stark an, als Russland die Ukraine angriff, wobei im letzten Sommer der Höhepunkt erreicht wurde, als für einige Tage mehr als 250 Euro für eine Megawattstunde bezahlt werden mussten.
Seitdem ist Gas wieder günstiger geworden, teilweise weil Europa andere Lieferanten gefunden hat, da es kaum noch Gas aus Russland bezog. Hinzu kam ein relativ milder Winter, wodurch der Preis für Gas seit Jahresbeginn mehr als halbiert wurde.
Diese Preissenkung ist weltweit sichtbar. "Auch in Asien fallen die Preise, vergleichbar mit Europa. In Amerika war der Preis bereits niedrig, und das bleibt auch so", sagt René Peters, Energieexperte von TNO zu BNR.
Die europäischen Gasmärkte stabilisieren sich wieder, und die Preise könnten weiter fallen, da die Energieunternehmen oft die Handelspreise mit einer Verzögerung von einigen Monaten folgen. Einige Anbieter haben bereits die Tarife für variable Verträge unter die Preisobergrenze der Regierung gesenkt. Unternehmen wie Vattenfall, Eneco und Essent haben bereits Preissenkungen angekündigt.
Es wird jedoch noch eine Weile dauern, bis Verbraucher von den sinkenden Preisen profitieren können. Die Energieunternehmen haben viel Gas zu hohen Preisen eingekauft. Dieses Gas muss zuerst auf den Markt kommen, und die Gaspreise werden in der Regel vierteljährlich angepasst.